Amok

Amokfälle kannte man in der Vergangenheit nur vom Ausland, hauptsächlich den USA. Die Amokläufe am Erfurter Gymnasium 2002, an den Realschulen in Emsdetten 2006 und in Winnenden und Ansbach 2009 haben aber gezeigt, dass dies auch jederzeit in Deutschland möglich ist.

Fakten

Es wird angenommen, dass der Begriff „Amok“ aus dem malaiischen Wort „men-âmok“ kommt und mit „in blinder Wut angreifen / töten“ übersetzt werden kann. Wir sprechen von „Amok“, wenn Täter anscheinend wahllos Menschen töten. Auch wenn Amoktaten an jedem Ort stattfinden können, lässt sich seit den neunziger Jahren eine spezielle Art von Amokläufen feststellen, nämlich Amoktaten an Schulen, die von Jugendlichen verübt werden. Im amerikanischen Sprachgebrauch verwendet man den Begriff „School Shooting“. Auch wird von „schwerer zielgerichteter Gewalt an Schulen“ gesprochen, da die Täter keineswegs plan- und motivlos vorgehen, wie dies vielleicht im ersten Moment aufgrund des Begriffs Amok vermutet wird.

Die meisten Taten werden lange geplant und gut vorbereitet. Außerdem ist davon auszugehen, dass der Entschluss zur Tat über einen längeren Zeitraum heranreift. Meist handelt es sich um Jugendliche, die eher zurückgezogen leben und verschlossen sind. Häufig erlitten sie in den Monaten oder Jahren vor ihrer Tat schwere persönliche Kränkungen, wurden z. B. von der Schule verwiesen, fühlten sich von Lehrern unter Druck gesetzt oder von Mitschülern abgelehnt. Dennoch ist es schwierig, eine Erklärung für solche extremen Handlungen zu finden, da sie für die meisten von uns nicht nachvollziehbar sind.

Auffällig ist, dass die meisten jugendlichen Amoktäter einen Zugang zu Waffen hatten (z. B. Vater war Jäger oder Sportschütze). Außerdem zeigte sich, dass sich die Täter oft exzessiv mit Gewaltspielen oder -filmen beschäftigten und intensive Gewaltfantasien hatten. Dazu gehören auch selbsterstellte Videos mit Selbstdarstellungen als düsterer Rächer oder beeindruckende Killer und Kampfmaschinen.

In fast allen Fällen hatten die Täter ihr Vorhaben vorher angekündigt und Hinweise darauf z. B. in Zeichnungen, Schulaufsätzen, E-Mails an Mitschüler oder in Mitteilungen in Chatrooms und Foren im Internet gegeben.

Es gibt aber auch andere auffällige Verhaltensweisen, wie z. B. das Sammeln von Material über frühere Amoktaten oder Massenmörder.

Betroffene und Beteiligte

Wenn ihr bei Mitschülern oder anderen Jugendlichen solche auffälligen Verhaltensweisen beobachtet, so können dies, müssen aber nicht, Hinweise auf bevorstehende Taten sein. Dennoch sollte man solche Beobachtungen nicht für sich behalten, sondern einer Vertrauensperson (Eltern, Lehrer etc.) mitteilen.

Eure Fragen zum Thema

Am besten an eine Vertrauensperson (z. B. Eltern, Lehrer, Trainer etc.). Diese kann meist besser entscheiden, ob die Polizei informiert werden soll, oder ob andere Maßnahmen getroffen werden sollen. Selbstverständlich könnt ihr euch aber auch direkt an die Polizei wenden, wenn ihr keinen anderen Ansprechpartner wisst.

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