Hooligans

Das Wort Hooligan ist englisch und heißt übersetzt: Schlägertyp, Rabauke, Raufbold.

Aber was genau sind Hooligans und was macht sie aus? In dieser Rubrik findest du Fakten und Tipps zum Thema.

Fakten

Hooligans sind Gruppen von fanatischen Anhängern eines Sportvereins, meist eines Fußball- oder Eishockeyvereins. Wenn man Mitglied einer solchen Gruppe ist, trifft man sich zur sogenannten „dritten Halbzeit“, um sich dabei mit anderen Hooligan-Gruppen im Kampf zu messen. Der Sport spielt bei Hooligans jedoch nur eine kleine Rolle, falls sie sich überhaupt dafür interessieren.

Es kommt natürlich vor, dass sich die Kämpfer bei solchen Treffen schwer verletzen. Trotzdem stehen diese Auseinandersetzungen für die Mitglieder einer Hooligan-Gruppe im Vordergrund.

Solche Gruppen fallen während einer Sportveranstaltung selten durch ihr aggressives Verhalten auf. Die hohe Gewaltbereitschaft zeigt sich erst bei den sogenannten „dritten Halbzeiten“. Die Mitglieder dieser Gruppen üben alle möglichen verschiedenen Berufe aus und sind in der Regel zwischen 14 und 50 Jahre alt. Für Politik setzen sie sich nicht ein, das interessiert die Hooligans nicht. Die Mitglieder ziehen sich nicht auffällig an und sind deshalb schwer zuzuordnen. Viele sehen auch gar nicht gewalttätig aus.

Zwischen den Hooligan-Gruppen gibt es Freund-und Feindschaften.

Entstanden ist die Hooliganbewegung in England. Von dort aus hat sie sich über die ganze Welt verbreitet. Gewalt und Aggressivität gehören zur Hooligan-Kultur, sie feiern diese sogar regelrecht. Viele werden Mitglied einer Hooligan-Gruppe, weil sie eine Art "Kick" bekommen, wenn sie durch einen Kampf zeigen können, dass sie stärker sind als ihr Gegner. Viele finden auch einfach den Zusammenhalt in der Gruppe gut.

Eigentlich gibt es einen Ehrenkodex unter den Hooligans, der besagt:
1. Keine anderen Zuschauer des Spieles werden angegriffen.
2. Bei einem Kampf müssen in jeder Gruppe gleich viele Leute sein.
3. Wenn dein Gegner am Boden liegt, wird nicht mehr zugeschlagen.
4. Es werden keine Waffen verwendet.

Dieser Ehrenkodex wird aber immer häufiger nicht beachtet. Mittlerweile werden sogar teilweise Waffen, wie z. B. Messer, eingesetzt oder auch „normale Fans“ verletzt.

Betroffene und Beteiligte

Die Kämpfe zwischen den Hooligan-Gruppen werden nur noch ganz selten in den Stadien ausgetragen. Das kommt daher, dass Hooligans vorbestraft sein können oder einfach nicht auffallen wollen. Wenn sie im Stadion auffallen, können sie auch ein sogenanntes Stadionverbot bekommen. Das bedeutet, dass sie über einen sehr langen Zeitraum (bis lebenslang) „Hausverbot“ in Fußballstadien haben. Die immer bessere Ausstattung der Sportanlagen mit Videoüberwachung schreckt natürlich auch ab, Straftaten zu verüben.  

Weil man natürlich nicht strafrechtlich auffallen möchte, versuchen Hooligans, ihre Auseinandersetzungen eher auf Spiele der unteren Ligen zu beschränken oder auf neutralen Plätzen wie in der Natur, auf einem Feld oder in einem Wald auszutragen.

Wenn es dann zu einem Kampf kommt, gehen die schwersten Männer immer vorne, um den Aufprall von der Gegner-Gruppe abzufangen. In der zweiten Reihe gehen dann die, die eine gute Kampftechnik haben. Jeder hat hierbei also seine ganz spezielle Aufgabe und seinen speziellen Platz.

Der Kampf ist meist schon nach 30 bis 60 Sekunden vorbei.

Manche laufen schon vor dem Kampf weg, weil sie Angst haben. Nur wer da bleibt und auch wirklich mitkämpft, darf beim nächsten Mal wieder mitkommen.

Bei Gewalttaten von Hooligans haben sich schon viele unbeteiligte Menschen verletzt. Hier zwei Beispiele:

Adrian Maleika war 16 Jahre alt und ein Fan von Werder Bremen.

Bei einem Spiel greifen "die Löwen", das ist eine Hamburger-Fan-Gruppe, eine Gruppe von Werder-Bremen-Fans an, bei der auch Adrian dabei ist. Er wird von einem Stein am Kopf getroffen, und als er am Boden liegt, wird er immer weiter getreten. Im Krankenhaus stirbt Adrian an seinen Verletzungen.

Er war der erste Mensch, der von Hooligans in Deutschland getötet wurde.

Gendarm Daniel Nivel war Polizist in Frankreich. Bei der WM 1998 in Frankreich kam es bei dem Spiel Deutschland gegen Jugoslawien zu Straßenschlachten zwischen deutschen Hooligans und der französischen Polizei. Nivel wird am Kopf verletzt und ist seitdem schwerbehindert. 

Eure Fragen zum Thema

Allein die Tatsache, ein Hooligan zu sein, ist nicht strafbar. Eine Strafbarkeit kann allerdings dann vorliegen, wenn man sich beispielsweise als Hooligan-Gruppe zu einer Schlägerei verabredet. Die Straftaten hierbei können "Körperverletzung" oder "Landfriedensbruch" sein.

Schlägereien sind mit sportlichen Wettkämpfen, bei denen alle Beteiligten wissen, was sie erwartet, nicht vergleichbar. Gruppenschlägereien sind grundsätzlich sittenwidrig und somit nicht erlaubt, weil „Spielregeln“ fehlen. Bei einer Schlägerei entsteht in der Regel eine Gruppendynamik, die zu einer großen Lebens- und Verletzungsgefahr der Kontrahenten führen kann. Deshalb wird hier generell von einer Sittenwidrigkeit der Taten ausgegangen.

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